Jedes Kind zählt

Gewalt gegen Kinder beenden

Weltweit sind jährlich 1,7 Milliarden Kinder von Gewalt betroffen und werden so ihrer Kindheit beraubt. Kinder und Jugendliche auf der ganzen Welt fordern eindringlich die Einhaltung des Rechts auf seelische und körperliche Unversehrtheit. Das Young Leaders Projekt von World Vision hilft ihnen dabei ihre Ideen und Erfahrungen öffentlich zu machen, um mehr Bewusstsein zu schaffen und dafür zu kämpfen, jegliche Gewalt gegen Kinder und Jugendliche zu beenden. Indem sie sich stark machen und aktiv am politischen Diskurs teilnehmen, können Kinder und junge Menschen einen Wandel in ihrem sowie im Leben von Millionen Kindern rund um den Globus herbeiführen.

Die folgenden Erzählungen und Bilder stammen aus dem Fotoplädoyer "Jedes Kind zählt", das 21 Mädchen und Jungen selbstständig gestaltet haben. 

Weltkarte Gewalt gegen Kinder beenden

Wir müssen vereint gegen Kinderarbeit vorgehen

Ein Bericht von Foysel, 15 Jahre, aus Bangladesch

Kinderarbeit in Bangladesch
Viele Kinderarbeiter erhalten keine richtige Verpflegung. Sie leiden häufig unter Mangelernährung und entwickeln früh zahlreiche Krankheiten
Foysel, 15 Jahre, Bangladesch

Kinderarbeit ist ein gravierendes Problem in meinem Land. Kinder aus armen Familien, Straßenkinder und Waisen sind die hauptsächlichen Opfer von Kinderarbeit. Für dieses Phänomen gibt es viele Gründe; Armut ist einer davon. Arme Menschen können ihre Familie kaum ernähren, geschweige denn ihre Kinder zur Schule schicken. Daher sind sie gezwungen, ihre Kinder auf verschiedene Weise arbeiten zu lassen.

Den ganzen Bericht finden Sie in unserem Fotoplädoyer "Jedes Kind zählt" .

Kinderehen in Albanien - Ich, Sie, wir alle müssen handeln

Ermenda, 16 Jahre, aus Albanien, berichtet von der Situation der Mädchen in ihrem Land

Denisa ist ein 15 Jahre altes Mädchen, das mit einem 28-jährigen Mann verlobt ist, nachdem sie wiederholt von ihrer Familie und den Verwandten zur Hochzeit gedrängt wurde. „Anfänglich war es, als hätte eine Bombe über mir eingeschlagen“, so Denisa. „Meine Familie versuchte, mich zu überzeugen. Mein Körper war zwar anwesend, mein Herz und meine Gedanken waren jedoch ganz woanders. Nun wünschte ich, wieder ein Kind sein zu dürfen. Es ist nicht so, dass ich nun erwachsen wäre, jedenfalls sehe ich mich nicht so. Andere Leute jedoch betrachten mich als Erwachsene. Im kommenden Schuljahr werden Denisa und andere Mädchen wie Denisa die Schule voraussichtlich nicht mehr besuchen. Sie machen nach 13:00 Uhr keine Hausaufgaben mehr, sondern servieren ihren Verlobten oder Ehemännern das Mittagessen. Sie werden keine Zeit haben, am Nachmittag mit ihren Freunden ins Café zu gehen, denn ihre Schwiegereltern würden das nicht gutheißen. Sie werden große Entscheidungen treffen müssen, weniger sprechen als vorher, weniger träumen als vorher und härter arbeiten als vorher.

Den ganzen Bericht finden Sie in unserem Report "Jedes Kind zählt" .

Kinderehen in Albanien
Ein Schulbuch darf nicht weniger wert sein als ein Ring um den Finger eines jungen Mädchens.
Ermenda, 16 Jahre, Albanien

Bewaffnete Konflikte im Südsudan - Manche Kinder haben die Hoffnung verloren

Ein Bericht von Mary Hannah, 16 Jahre, aus dem Südsudan

Krieg in Südsudan
Wenn ich das Haus verlasse, habe ich stets Angst, dass ein neuer Konflikt ausbricht.
Mary Hannah, 16 Jahre, Südsudan

Im Jahr 2009 zogen wir nach Juba. Es war eine sehr anstrengende Reise. Meine Mutter ließ mich meine kleine Schwester auf dem Rücken tragen. Wir hatten nur die Kleidung, die wir am Leibe trugen und besaßen nicht einmal Schuhe. Drei Tage lang aßen wir nur wilde Früchte und tranken schmutziges braunes Wasser. Es war unsäglich heiß. Meine Füße schmerzten und meine Schwester wurde sehr krank. Ich hatte immer mehr Schwierigkeiten, sie zu tragen, aber wir liefen weiter. Nachts hatte ich Angst zu sterben. Ich wurde ein Straßenkind, als wir in Juba ankamen. Die Polizei verhaftet manche Straßenmädchen und schickt sie wegen Diebstahls oder anderer schlimmer Dinge ins Gefängnis. Mädchen sind von bewaffneten Konflikten stärker betroffen, sie erleiden häufiger Gewalt, da sie Opfer von Vergewaltigungen werden und gelegentlich sogar daran sterben. Viele Mädchen werden vergewaltigt, manche werden sogar zu Sexarbeiterinnen. Ich war mir der vielen Vergewaltigungen und der Gewalt gegen Mädchen um uns herum bewusst – insbesondere nachts, weshalb ich nur einen leichten Schlaf entwickelte, um auf meine Schwestern aufzupassen. Eines Nachts kam ein Mann in unsere Hütte. Es gelang ihm, meine Schwester zu entkleiden, aber ich schrie und schlug ihn, woraufhin er schließlich floh. Trotz der Dinge, die mir widerfahren sind, habe ich jedoch Glück gehabt. Es gibt noch immer viele Kinder im Südsudan, die nicht so viel Glück haben wie ich. Sie schaffen es nicht allein und brauchen jegliche Hilfe, die sie bekommen können.

Den ganzen Bericht und weitere Geschichten von Jugendlichen aus aller Welt finden sie in unserem Report "Jedes Kind zählt".